Jahrestagung 2015

Heinrich Mann und die bildende Kunst

Heinrich Mann interessierte sich zeit seines Lebens stark für die bildende Kunst, was nicht zuletzt seine zahlreichen eigenen Zeichnungen belegen. So berichtet Viktor Mann in seinem Erinnerungsbuch Wir waren fünf, dass Heinrich in seiner Jugend noch zwischen Malerei und Literatur“ geschwankt und sich ernsthaft eine Tätigkeit als bildender Künstler überlegt habe. Auch wenn er sich dann doch für das Schreiben entschied, Heinrich Manns literarisches Werk ist von der Früh- bis in die Spätphase von der Auseinandersetzung mit Malerei, Bildhauerei und Fotographie geprägt.

Die Jahrestagung der Heinrich Mann-Gesellschaft will sich auf unterschiedlichen Ebenen diesem vielschichtigen Thema widmen: Zum einen werden Heinrich Manns bildkünstlerische Arbeiten betrachtet, zum anderen werden Aufarbeitungen der Bilder und Skulpturen, die konkret in Heinrich Manns Texte (Die Göttinnen, In einer Familie, Die Jagd nach Liebe, Zwischen den Rassen, Henri Quatre etc.) eingingen, in den Vordergrund gestellt: Kunstwerke vor allem aus den Epochen Renaissance, Jugendstil und Expressionismus. Auch die Fotografie wird als Medium und Kunstform in Texten Heinrich Manns, beispielsweise der Novelle Pippo Spano, reflektiert. Heinrich Mann nutzte oft Skizzen und Bildvorlagen zur Konzeption von Schauplätzen und Figuren, mitunter wirken seine Schilderungen von Landschaften und Charakteren wie Bildbeschreibungen. Wie lässt sich dies mit den anderen Konstanten Heinrich Mann’schen Schreibens zusammen denken: Theater, Musik, Politik, Gesellschaftskritik, Künstlertum? – Von all diesen Aspekten aus lassen sich neue Zugänge zu Heinrich Manns Texten und Zeichnungen eröffnen.

Das detaillierte Tagungsprogramm finden Sie hier