Out of the Box – 75 Jahre Archiv der Akademie der Künste

Als am 1. Juli 1950 der Literaturwissenschaftler und Publizist Alfred Kantorowicz (1899–1979) seine Arbeit als Leiter des Heinrich-Mann-Archivs an der gerade entstandenen „Deutschen Akademie der Künste“ in Ost-Berlin aufnahm, war noch nicht absehbar, dass der Nachlass des Schriftstellers die Keimzelle für ein gesamtdeutsches „Archiv der Künste“ werden sollte. Heute gilt das Archiv der Akademie der Künste als bedeutendste interdisziplinäre Sammlung zur Kunst und Kultur der Moderne im deutschen Sprachraum und verwahrt über 1.400 Archive von Künstlerinnen und Künstlern aller Kunstsparten sowie zahlreiche Bestände von Kunstinstitutionen und -verbänden.

Die Ausstellung „Out of the Box“ wirft einen Blick hinter die Kulissen des Archivs und zeigt, welche Aufgaben, Herausforderungen und Erträge sich mit der Arbeit am Gedächtnis verbinden. 75 Geschichten über ikonische Werke, wie Walter Benjamins Aufsatz Was ist Aura?, Anna Seghers’ Roman Das siebte Kreuz, Bertolts Brechts Dreigroschenoper, John Heartfields Collagen, Käthe Kollwitz’ Mahnmal für den Frieden oder Mary Wigmans Ausdruckstänze, erzählen von der Aura der Objekte, der Ordnung der Dinge und von der Macht der Archive, den Kanon für die Erinnerungsarbeit künftiger Generationen zu bestimmen. Zugleich zeigen sie, dass es im Zeitalter „alternativer Fakten“ immer wichtiger wird, dass ein Archiv die Gewähr für authentische und verlässliche Informationen bietet.

Ausstellung: 8.10.2025 – 18.1.2026
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Di – Fr 14 – 19 Uhr / Sa, So, Feiertag 11 – 19 Uhr

Eröffnung am 7.10.2025, 19 Uhr
Mit Wolfram Weimer, Staatsminister für Kultur und Medien, Manos Tsangaris, Präsident der Akademie der Künste, und Werner Heegewaldt, Direktor des Archivs der Akademie der Künste