Jahrestagung 2012

Männerbilder im Werk Heinrich Manns

Das Bild des Mannes prägt in besonderer Weise die literarischen Texte Heinrich Manns. Die dort entfalteten Männerbilder zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie nicht eindimensional gebildet sind, sondern aus einer eigentümlichen Dialektik von Stärke und Schwäche bestehen.

Am Beispiel des Romans Der Untertan, lässt sich das paradigmatisch zeigen. Der männliche Held, der immer Stärke, Strenge und Entschiedenheit lebt und zeigt, wird vom Erzähler mit den ersten Worten als schwache Person eingeführt: „Diederich Heßling war ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt.“ Es sind immer wieder die Frauen, die diese eigentümliche Verschränkung durchschauen, so Agnes im Untertan, und auch einige der Frauen im Henri Quatre.

Mögliche Themenfelder der Jahrestagung könnten sein: Wie bildet Heinrich Mann seine Männerbilder literarisch aus? Welche Rolle spielen die jeweiligen Frauenbilder zur Herausbildung der Männlichkeitsvorstellungen? Welche Körperbilder gehen mit den Männlichkeitsbildern einher? Welche autobiographischen Erfahrungen Heinrich Manns spielen in seine ästhetischen Bilder vom Mann mit hinein?

Diese und/oder weitere Fragen wollen wir, bezogen auf das gesamte erzählerische Werk von Heinrich Mann, auf der Jahrestagung 2012 in Lübeck, vom 24. bis 25. März 2012 behandeln.

Das komplette Tagungsprogramm finden Sie hier